Brauchtum & Tradition

Der Start
Traditionell begaben sich die Kleinsanktnikolauser am 1. Samstag im Mai auf die Wallfahrt nach Maria Radna. Die Wallfahrt ging über zwei Tage. Ein Tag Hinreise und am Folgetag die Heimreise.
Gestartet wurde in aller Herrgottsfrühe vor der Kirche. Die 30 Kilometer mussten an einem Tag zu Fuß bewältigt werden. Die Ankunft bei der Basilika war am späten Nachmittag.
Es gab eine einzige Erleichterung beim Fußmarsch, man musste nichts tragen. Das Gepäck wurde von einem begleitenden Planwagen mitgeführt.

Die Route
Die Route ging, südlich der Marosch auf der Banater Seite, über Engelsbrunn, Schöndorf, Traunau, Guttenbrunn, Neudorf und Lippa.
An den Wegkreuzen wurde gehalten und gebetet. Die erste Rast, zum Frühstücken war in Schöndorf. Die größere Rast fand in Guttenbrunn statt. Zum Rasten ließ man sich auf dem Platz vor den Kirchen nieder.
Da Kleinsanktnikolaus, im Vergleich zu Neuarad, kein eigenes Blasorchester hatte, gab es auf der Wallfahrt keine musikalische Umrahmung.

Pilgergruppe
Im Hintergrund der "Strafwache" (Planwagen) mit dem Gepäck.
Personen auf dem Foto (genaue Reihenfolge nicht bekannt):
Gastl (geb. Agoston) Veti, Wetzel Lissy, Grünzweig (geb. Szabo) Anna, Führbacher Leni, Führbacher Anni, Hans Resi, Dengl ?, Pless Veti, Haschka Maria, Morschl Manzi, Gastl Anni, Salich Resi, Salich Helen

Das Ziel
Eine für die Pilger aus Kleinsanktnikolaus gehaltene Messe in der Basilika beendete den Tag.
Informationen zur Basilika finden Sie hier.

Die Heimreise
Bei der Heimreise bediente man sich der öffentlichen Verkehrsmittel. Mit dem „Motor“, einer Elektro-Schmalspurbahn gelang man auf der Route nördlich der Marosch über Baratzka, Paulisch, Minisch und Glogowatz nach Arad.
Endstation war der Bahnhof „Podgoria“ (Weinberg), von den Deutschen auch Motorstation genannt.
Per Tramway (Straßenbahn) oder Bus gelangten die Pilger von Arad nach Kleinsanktnikolaus.
Im Bild sehen Sie nur den Triebwagen der Elektro-Schmalspurbahn. Die Reisegeschwindigkeit hätte ein Auf-, und Abspringen während der Fahrt ohne Gefahr erlaubt.
Diese Elektrobahn war Anfang des 20. Jahrhunderts sehr innovativ und wurde "Săgeata Verde" (Grüner Pfeil) genannt.
Die Unterkünfte
Da es keine Hotels und Fremdenzimmer in unserem heutigen Sinne gab, hatten sich private Übernachtungsstrukturen entwickelt. Bei „privaten“ Leuten gab es die sogenannten „Raner Better“ (Radnaer Betten). Das Nachtlager bestand aus nebeneinander aufgereihten Strohsäcken und wurde somit zum Massenlager. Für die Jüngeren unter den Pilgern ein Abenteuer und eine Riesen Gaudi.
Traubenball Teilnehmer
Bewacht vom unbeugsam und kampfbereit dreinblickenden Laub Valentin. Sollten Sie jemanden auf dem Bild erkennen, der nicht in unserer Liste steht, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns das mitteilen würden.
Personen auf dem obigen Bild
Nr. | Namen | Geburtsdatum | Geburtsort | Sterbedatum | Sterbeort |
---|---|---|---|---|---|
3 | Hohn Franz | 28.3.1915 | Neuarad | 01.10.1954 | Neuarad |
4 | Bauer Theresia verh. Bernea | 27.8.1920 | Kleinsanktnikolaus | 19.04.1994 | Ingolstadt, Bayern |
5 | Ehr Franz | ? | Kleinsanktnikolaus | ? | ? |
10 | Hartmann Theresia verh. Hartl | 20.08.1919 | Kleinsanktnikolaus | 26.06.2008 | Berlin |
18 | Lipsz Rosa | ? | Kleinsanktnikolaus | ? | Montreal, Kanada |
20 | Laub Valentin Senior | 26.12.1876 | Bruckenau | 01.11.1947 | Kleinsanktnikolaus |
22 | Laub Valentin Junior | 27.04.1915 | Mănăstur, Banat | 20.09.1964 | Neuarad |

Faschingsball im Camin
1. Reihe: Widder Josef (Seppi)
2. Reihe von links: Schmidt Johann (Hans), Schmidt Anna geb. Petitsch, Widder Theresia geb. Dengel, Kandler Thekla geb. Salich, Porsche Anna geb. Titsch, Grünzweig Hilde geb. Deutsch, Wetzl Anna geb. Finster, Wetzl Franz.
3. Reihe von links: ?, Kandler Michael (Mischi), Grünzweig Nikolaus (Nicki)
4. Reihe: Porsche Konrad