Unsere Heimattreffen
Das Heimattreffen der Kleinsanktnikolauser findet traditionell am ersten Wochenende im Oktober, dem ehemaligen Kirchweihwochenende statt und wird alle zwei Jahre von der Vorstandschaft der HOG-Kleinsanktnikolaus organisiert.
Das Treffen ist relativ gut besucht, da es neben Beerdigungen, die einzige Möglichkeit ist sich mit ehemaligen Landsleuten in größerem Rahmen auszutauschen.
Und trotzdem sind die Zukunftsperspektiven dieser Veranstaltung schlecht, da bedingt durch das Altern und Wegsterben der ehemaligen Landsleute, die Besucherzahl von Treffen zu Treffen sinkt.
Die heutigen Besucher gehören größtenteils der Generation der Großeltern und Eltern an. Mangels emotionaler Bindung und nichtvorhandener Erinnerungen an die ehemalige Heimat ist die Kinder- und Enkelgeneration an solchen Veranstaltungen nicht mehr interessiert.
Für jene die regelmäßig zu den Heimattreffen kommen ist es ein freudiges Fest des Wiedersehens und des emotionalen Auftankens. Einfach Balsam für Seele.
Ähnlich den Juden in der Diaspora, die sich nach dem Pessach-Fest mit „Nächstes Jahr in Jerusalem“ verabschieden, heißt es bei unseren Landsleuten: „In zwei Jahren sehen wir uns wieder!“
Bäckerkipfl, Bukarester und Co.
Am Samstag, dem 8. Oktober 2016 war es wieder so weit: Das allgemein sehr beliebte Heimattreffen fand wieder, wie bereits 2014, im Vereinsheim des „TV Pflugfelden“ in Ludwigsburg statt. Obwohl die Besucherzahlen in den letzten Jahren stetig zurückgingen, konnten in diesem Jahr die Anzahl der Anmeldungen aus 2014 gehalten werden. Anwesend waren 162 zahlende Gäste.
Das Fest begann bei Kaffee und Kuchen. Der von den Gästen mitgebrachte Kuchen war natürlich selbstgebacken und wie immer sündhaft gut. Vom „Beckerkipfl“ bis Bukarester und Grilliasch war alles vorhanden. Da man ja nicht von jedem Kuchen essen konnte, war die Qual der Wahl sehr groß.
Die Ansprache
Während Veranstaltungen dieser Art, bei anderen donauschwäbischen Gemeinden, von diversen Rednern und sogar mit einem Gottesdienst umrahmt werden, geht es beim Kleinsanktnikolauser Heimattreffen weniger förmlich und offiziös zu. Der erste Vorstand der HOG-Kleinsanktnikolaus Franz Wesser begrüßte in einer kurzen Ansprache die Gäste, bedankte sich bei den Helfern für die gute Festorganisation und bat die Gäste aufzustehen um der verstorbenen Landsleute mit einer Schweigeminute zu gedenken.
Das Buffet war anschließend eröffnet und der Abend nahm seinen natürlichen Lauf: Essen, Tratschen, Tanzen und Bilder anschauen. An den Wänden des Saales waren viele Bilder zum Thema Kirchweih aufgehängt, die zum Betrachten einluden. Obwohl die meisten Bilder auf der Kleinsanktnikolauser Internetseite zu sehen sind, war es sinnvoll sie auszustellen, da viele ältere Menschen im Umgang mit dem Medium Internet nicht besonders versiert sind und somit keinen Zugriff darauf haben.
Entsprechend groß war das Staunen und Entzücken über die damals jungen und schönen Kirchweihpaare. Das Zeitfenster der Dokumentation reichte aus der Zeit nach dem Krieg bis zur letzten Kirchweih 1989. Leider zeigen Retrospektiven dieser Art nicht nur die Schönheit an sich, sie zeigen uns auch unsere Vergänglichkeit.
Das liebe Geld…
Um die diversen Instandhaltungsprojekte, wie Friedhofszaun oder Dreifaltigkeit finanzieren zu können, sind wir, die HOG, mangels alternativer Einnahmequellen, auf die Spenden unserer Landsleute angewiesen. In der Hoffnung auf einen kleinen Spendergroschen wurde am Abend eine kleine Karton-Schachtel als Sammelbüchse durch die Reihen der Gäste gereicht.
Das Ergebnis der Kollekte übertraf alle unsere Erwartungen. Kaum Groschen, nur Scheine, sodass die Schachtel fast zu klein war.
Ein ganz großes Vergelt’s Gott an alle, die guten Willens waren.
Die Überraschung
Begleitet von einem flotten Marsch, marschierten plötzlich mehrere Kirchweihpaare mit allem Drum und Dran in den Saal. Das erste Paar hatte sogar einen echten, mit den traditionellen bunten Bändern (Pandl) geschmückten Rosmarinstrauß. Während die Kirchweihpaare Ihren Kirchweihruf „Puwǝ un Madl was hammǝ heit?“ (Buben und Mädels, was haben wir heute?) skandierten, standen die anderen Festbesucher wie elektrisiert da und fühlten sich voller Wehmut in die alte Zeit versetzt.
Ein emotionaler Volltreffer. Ihre Seelen öffneten sich, gaben die Gefühle frei und die Augen wurden feucht.
Musik und gute Laune
Mit Tanz und guter Laune ging es bis weit nach Mitternacht. Die „HerzStürmer“, die 3-Mann-Partyband, die übrigens alle gebürtige Siebenbürgen sind, sorgte den ganzen Abend für ausgezeichnete Stimmung.
Alles Walzer... nein, auch Polka
Je nach Alter, Gesundheit und Gewichtsklasse wurde beim Tanzen sehr strikt zwischen gediegen-langsam oder stürmisch-flott entschieden. Die Fraktion der Gediegen-Langsamen war augenscheinlich größer.
Die Organisatoren
Gerti Carter, Richard Lind, Charlotte Porsche, Franz Wesser, Brigitte Mai, Josef Watz
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