Freizeit
Was ist Freizeit?
Versteht man darunter eine arbeitsfreie Zeit, so fiel diese in früheren Zeiten nicht so üppig aus wie heute. Wie bei allen unseren historischen Betrachtungen müssen wir auch bei diesem Thema die Zeiten vor und nach 1945 gesondert darstellen.
Vor der kommunistischen Ära:
Arbeitswoche: 6 Tage
Arbeitstag: je nach Branche zwischen 8 und 10 Stunden
Urlaub (Industrie/Handwerk): 2 Wochen
Kirchliche Feiertage: arbeitsfrei
Weltliche Feiertage, 1. Mai: arbeitsfrei
In der kommunistischen Ära:
Arbeitswoche: 6 Tage
Arbeitstag: je nach Branche zwischen 8 und 10 Stunden
Urlaub (Industrie/Handwerk): altersbedingt zwischen 15 und 25 Arbeitstage. Der Urlaub musste in einem Stück genommen werden.
Kirchliche Feiertage: nicht arbeitsfrei
Weltliche Feiertage, 1. Mai und 23. August: arbeitsfrei!

Baden in der Marosch
In einem Seitenarm der Marosch konnte man, im Gegensatz zur Marosch selbst, gefahrlos baden. Da die Marosch auf der Höhe Kleinsanktnikolaus und Arad eine gefährliche Strömung führt, sind da im Laufe der Jahre sehr viele Badende ertrunken. Daher galt für Kinder die strikte Warnung der Eltern: „Geh jou nit in die Marosch Badɘ, ta vɘsauft mɘ“
Vlnr: Schwarz Helmut (1944), Paul Weiss (1947), Geißler Erich (1944), Finster Ernst (1943), Crişan Ilie (Bebi), Schwarz Johann, Hans Franz (1938)

Der Sonntagstratsch
Sonntag Nachmittag auf der Gasse beim Tratsch. Eine kostengünstige Schönwetterbeschäftigung.
Im Gegensatz zu den Rumänen, wo die älteren Herrschaften auch wochentags auf der Bank vor dem Haus verweilten, war das bei den Deutschen nur ein sonntäglicher Brauch. Der Sonntags-Hock war i. d. R. eine feminine Angelegenheit.
Ort: Haus von Fam. Karl Gastl
1. von rechts: Anna Gastl
Wer kennt die anderen Damen?

Der Sonntagstratsch Nr. 2
Diesmal auch mit männlicher Beteiligung. Da Farbfotos zu jener Zeit in Rumänien noch eine Rarität waren, wurde dieses Foto, höchstwahrscheinlich von einem „Deutschländer“ oder „Deutschländerin" gemacht.
Ort: Haus von Fam. Karl Gastl
Die Herren von links: Matthias Biringer, liegend: Karl Gastl, sitzend: Siegfried Biringer, gebäugt: ? (Ehemann von Helen Schuster)
Die Damen von links: Maria Matiuț (mit Kopftuch), Katharina Schreier, Anna Gastl